Römisches Frühstück im Fach Latein

De gustibus non est disputandum[1]

Iuppiter optime maxime,
qui mundum gubernas
tuque Iuno regina coniunx sororque Iovis,
vos ego voco
vosque praecipue, quos deos scimus epulis favere culinisque,
te, Vulcane, voco, cui ignium artes curae sunt,
te, Ceres optima, quae frumenta mortalibus dedisti,
te, Diana, quae e silvis delicias ferinas nobis ministras,
te, Bacche, qui vinis tuis convivia exhilaras curasque diluis,
vos omnes ceterosque deos immortales invoco et obsecro, bonas preces precor,
uti vos huic cenae laeti libentes adsitis,
omne bonum arcessatis, omne malum arceatis.[2]

Diana hatte zwar keinen Hirsch, Bacchus keinen Wein beigesteuert, aber festlich ist es dennoch gewesen.

Bereits am Ende des letzten Schuljahres hatte der Lateinkurs 081L1 unter der Leitung von Herrn Jungbluth eine römische Mahlzeit geplant, die aber der sommerlichen Hitze zum Opfer fiel. Also wurde die frugale cena im Herbst nachgeholt. Nach dem Opfer für die Laren und die übrigen Götter begann der Schmaus ab ovo usque ad dulcia[3], von der Vor- bis zu den Süßspeisen.

Die Schülerinnen und Schüler hatten für ihr ientaculum[4] Mostbrötchen mit Kreuzkümmel (mostaria), Kräuterkäse (moretum), römischen Honig-Käsekuchen, Birnen-Eierkuchen, libum citreum (Zitronenspeise), Oliven, Trauben, Datteln, Käse und Apfelsaft vorbereitet. Bis auf das Liegen bei Tische herrschte durchaus römische Geselligkeit.

Erat bene nobis[5] und verlangt nach Wiederholung, nam repetitio est mater studiorum[6].


[1] Über Geschmack lässt sich nicht streiten“. Redewendung nach Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755 – 1826).

[2] „Jupiter – Bester und Höchster,
der Du die Welt regierst,
und Du, Juno – Königin, Gemahlin und Schwester des Jupiter,
Euch rufe ich an.
Und besonders Euch, Götter, da wir wissen, dass Ihr mit Speisen und Verköstigungen gnädig seid.
Dich, Vulcanus, rufe ich an, dem die Künste des Feuers angelegen sind,
Dich, beste Ceres, die Du den Sterblichen die Früchte gegeben hast,
Dich, Diana, die Du köstliches Wildbret aus den Wäldern uns kredenzest,
Dich, Bacchus, der Du mit Deinen Weinen die Gastmähler erheiterst und die Sorgen verscheuchst,
Euch alle und die übrigen unsterblichen Götter rufe ich und flehe ich an, bitte mit guten Gebeten,
dass Ihr diesem Mahle fröhlich und gerne beiwohnt,
alles Gute verschafft, alles Böse verwehrt.“

Zitiert nach Wilfried Stroh: Der gute Geschmack in Küche und Gastmahl der Römer. In: mwn.de, abgerufen am 23. Oktober 2016 (Festvortrag zur feierlichen Eröffnung des 17. Oberpfälzer Zahnärztetages „Der gute Geschmack“. Historischer Reichssaal des Alten Rathauses der Stadt Regensburg. 3. Juli 2003). Zuletzt abgerufen am 07.11.2025.

[3] „Vom Ei bis zu den Süßigkeiten“, also von Anfang bis Ende.

[4] „Frühstück“.

[5] „Es erging uns wohl“.

[6]Wiederholung ist die Mutter aller Studien“.

Nikolaus-August-Otto-Schule

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